Immunsystem und Schlaf

Immer wieder heißt es: Ausreichend Schlaf ist ein wichtiger Faktor für das gesunde Funktionieren unseres Immunsystems. Was aber bedeutet das genau? Wie hängt beides zusammen – und was können wir tun, um unseren Schlaf und damit auch unser Immunsystem zu verbessern?

Eine gesunde Immunfunktion und ausreichender Schlaf sind eng miteinander verbunden und spielen eine entscheidende Rolle für unser Wohlbefinden. Das Immunsystem besteht aus einem komplexen Netzwerk von Zellen, Geweben und Organen, das zusammenarbeitet, um schädliche Eindringlinge zu erkennen und zu bekämpfen. Während des Schlafs arbeitet unser Körper in einem anderen Stoffwechselmodus als im Wachzustand. Er durchläuft währenddessen verschiedene Prozesse, die – wie Forschungsergebnisse gezeigt haben – entscheidend für die Funktionstüchtigkeit des Immunsystems sind.

Erfahren Sie mehr über die faszinierenden Abläufe während unserer Schlafphase über diese Infografik.

1. Lymphozyten sind weiße Blutzellen, die eine wichtige Rolle im Immunsystem spielen. Sie erkennen und bekämpfen schädliche Substanzen wie Viren, Bakterien und andere Krankheitserreger im Körper. Diese Zellen sind entscheidend für die spezifische Immunantwort und die Bildung von Antikörpern, die zur Abwehr von Infektionen beitragen.

2. Zytokine sind Proteine, die als Botenstoffe im Immunsystem dienen. Sie werden von verschiedenen Zellen des Immunsystems produziert und regulieren die Immunantwort, indem sie die Kommunikation zwischen verschiedenen Zelltypen koordinieren. Zytokine spielen eine Schlüsselrolle bei der Entzündungsreaktion und können sowohl entzündungshemmende als auch entzündungsfördernde Eigenschaften haben.

3. Das glymphatische System ist ein Netzwerk von Kanälen im Gehirn, das dazu dient, Abfallprodukte und Toxine zu beseitigen. Während des Schlafs arbeitet dieses System besonders effizient und ermöglicht es, dass das Gehirn von schädlichen Substanzen gereinigt wird, die sich im Laufe des Tages angesammelt haben. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Unterstützung der neurologischen Gesundheit und der allgemeinen Funktion des Gehirns, indem es Abfälle entfernt und die notwendige Umgebung für das reibungslose Funktionieren der Gehirnzellen schafft.

4. Toxine sind schädliche Substanzen, die von Mikroorganismen wie Bakterien, Pilzen oder anderen lebenden Organismen produziert werden können. Sie können auch durch Umweltverschmutzung oder den Konsum von giftigen Substanzen in den Körper gelangen. Toxine können verschiedene negative Auswirkungen auf die Zellen und Gewebe des Körpers haben und das normale Funktionieren beeinträchtigen.

5. Melatonin ist ein Hormon, das hauptsächlich in der Zirbeldrüse im Gehirn produziert wird und eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Schlaf-Wach-Zyklus spielt. Es wird bei Dunkelheit produziert und trägt dazu bei, den Schlaf-Wach-Rhythmus zu steuern. Darüber hinaus wirkt Melatonin als Antioxidans und unterstützt damit die Bekämpfung von freien Radikalen, die Zellschäden verursachen können. Dieses Hormon spielt auch eine Rolle bei der Stärkung des Immunsystems und der Förderung der allgemeinen Gesundheit.

Schlafen Sie schlecht? Was Sie für eine gesunde Schlafumgebung tun können

  • Regelmäßiger Schlaf-Wach-Rhythmus: Ein stabiler Schlaf-Wach-Rhythmus hilft dem Körper, sich auf einen festen Zeitplan einzustellen. Versuchen Sie, jeden Tag zur gleichen Zeit zu Bett zu gehen und aufzustehen, um Ihrem Körper eine konsistente Routine zu ermöglichen. Halten Sie an Ihren gesunden Schlafgewohnheiten auch an Wochenenden fest, um einen stabilen Schlaf-Wach-Rhythmus aufrechtzuerhalten und Schlafstörungen zu minimieren.
     
  • Beruhigende Schlafumgebung: Schaffen Sie eine angenehme Schlafumgebung, die ruhig, staubarm, dunkel und kühl ist. Reduzieren Sie Lärmquellen und sorgen Sie für eine komfortable Raumtemperatur, um einen ungestörten und erholsamen Schlaf zu fördern. Die optimale Raumtemperatur für einen guten Schlaf variiert leicht je nach individuellen Vorlieben, liegt aber in der Regel zwischen 15 und 22 Grad Celsius.
     
  • Begrenzung von Bildschirmzeit: Reduzieren Sie vor dem Schlafengehen die Nutzung von Bildschirmgeräten wie Smartphones, Tablets und Computern. Das von Bildschirmen ausgestrahlte blaue Licht kann den Schlaf stören, indem es die Produktion von Melatonin hemmt, das für einen gesunden Schlaf-Wach-Rhythmus wichtig ist. Bei den meisten Geräten lässt sich hierfür ein Nachtmodus aktivieren, der zeitabhängig den blauen Lichtanteil reduziert, jedoch nicht gänzlich ausschalten kann. 
     
  • Entspannungstechniken vor dem Schlafengehen: Praktizieren Sie Entspannungstechniken wie Meditation, Atemübungen oder sanfte Dehnübungen, um den Geist zu beruhigen und den Körper auf einen erholsamen Schlaf vorzubereiten. Versuchen Sie, nicht nur im Fall einer akuten Einschlafschwierigkeit darauf zurückzugreifen, sondern eine Routine zu etablieren.
     
  • Geeignete Schlafunterlage und -kleidung: Investieren Sie in eine bequeme Matratze und Kissen, die Ihren individuellen Schlafbedürfnissen entsprechen. Wählen Sie atmungsaktive und lockere Schlafkleidung, um eine optimale Temperaturregulierung Ihres Körpers zu gewährleisten.
     
  • Begrenzung von Koffein und Alkohol: Vermeiden Sie Koffein und den Konsum von Alkohol vor dem Schlafengehen, da diese den Schlaf-Wach-Rhythmus beeinflussen und zu Schlafstörungen führen können.
     
  • Regelmäßige körperliche Aktivität: Üben Sie regelmäßig moderate körperliche Aktivitäten aus. Bewegung kann dazu beitragen, die Schlafqualität zu verbessern. Achten Sie jedoch darauf, dass Sie nicht unmittelbar vor dem Schlafengehen intensives Training betreiben, da dies das Einschlafen erschweren kann.
     
  • Ausgewogene Ernährung: Achten Sie auf eine ausgewogene Ernährung, die reich an Nährstoffen ist. Vermeiden Sie schwere Mahlzeiten vor dem Schlafengehen, da diese zu Verdauungsproblemen und Unbehagen führen können. Bei manchen Menschen gilt das abends auch für Rohkost.

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